Author : Pitlik Herbert
Title : Geschichte(n) der „Geschichte“ ?
Year : 2004
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Zu allen Zeiten bestimmte nach einem Krieg der Sieger die „Zeitgeschichte“. Dabei ging es, dem bisherigen Herrscher des unterlegenen Volkes die alleinige Schuld anzulasten. Dadurch wurde das Volk – da selbst „entlastet“ – für den Sieger regierbar. Nicht zuletzt in der Hoffnung, daß „alles besser“ als bisher werden würde, erträgt es die Maßnahmen der Sieger sich der „Kriegsbeute“ zu bemächtigen. Noch dazu, wenn der „neue“ Herrscher vorgibt, daß in Zukunft durch „demokratisch Wahl“ alle Macht vom Volk ausgehen wird. Solange es nur „einen“ Sieger gab, war dies nicht allzu schwer zu erreichen. Das Volk nahm die Bürde der „Reparationsleistungen“ für getanenes eigenes Unrecht, (auch wenn es sich dabei um erfundene Greuelpropaganda der Sieger gehandelt hat) in Kauf. Doch wie verhält es sich, wenn es bei der Aufteilung der „Kriegsbeute“ zwischen „zwei“ Siegern zu Uneinigkeiten kommt, wobei jeder „seine“ Ansprüche auf Kosten des anderen behaupten und der neue Herrscher sein möchte ? Um das (künftig untertane) Volk zu überzeugen, bedarf es nur des Argumentes, daß die größte Zahl der für die „Befreiung“ erbrachten Opfer auf der eigenen Seite lagen. Dazu ist erforderlich, die tatsächlichen (oder erfundenen Greueltaten) auf sich zu beziehen. Einigkeit herrscht nur darüber, daß „Zeugen“, die solche Bestrebungen zunichte machen könnten, „eliminiert“ werden müssen. Dies geschieht in „Kriegsverbrecherprozessen“, wobei nur die „Untaten“ der Unterlegenen verurteilt und bestraft werden, wie z. B. beim „Nürnberger internationalen Kriegsverbrechertribunal“ gegen Deutschland, neuerdings auch gegen andere Staaten, wie Sie der Tagespresse entnehmen können. In der unmittelbar nach dem Krieg einsetzenden räumlichen und ideologischen Aufteilung Deutschlands war eine spezielle „Wiedergutmachung“ für jüdische Opfer in Ostdeutschland kein Thema. Bis zur Wiedervereinigung wurden von der Ost-Regierung alle diesbezüglichen Ansinnen abgelehnt. Opfer der Nazi waren alle sich zum Kommunismus bekennenden Bürger. Der „Westen“ wurde zum „kapitalistischen“ Klassenfeind, der alle ehemaligen „entnazifizierten“ Nazis aufnahm und deshalb auch alle Wiedergutmachungen zu zahlen habe. So beschränkten sich diese von jüdischen Institutionen des „westlichen Auslandes“ geforderten Wiedergutmachungszahlungen bis zur „Wende“ auf die „westdeutschen Regierungen“. Danach wurden spezielle Restitutionsansprüche von Juden (besonders für Grund und Boden sowie Immobilien) auch für den ehemalig ostdeutschen Raum gestellt – und anerkannt. ...
Demolins Edmond - Saint Louis
Auteur : Demolins Edmond Ouvrage : Saint Louis Année : 19881 Lien de téléchargement :...