Author : Markale Jean
Title : Die Druiden Gesellschaft und Götter der Kelten
Year : 1995
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Vorwort. Seit dem Jahr 52 unserer Zeitrechnung haben die Völker Westeuropas vergessen, wer sie einmal gewesen sind. Den genauen Ort der Niederlage von Vercingetorix bei Alesia kennt heute niemand mehr, und doch trat dort die große Wende ein: Die griechisch-römische Geisteshaltung, die auf dem Glauben an den Universalismus und an die Logik des ausgeschlossenen Dritten basiert, begann langsam, aber sicher das sogenannte "barbarische" Denken der Kelten zu verdrängen. So vergaßen die Westeuropäer allmählich, dass sie Söhne der Kelten und Erben der spirituellen Tradition der Druiden sind. Vor der Katastrophe von Alesia sah die Welt ganz anders aus: Es gab ein anderes Wertsystem, eine andere Wirklichkeitsauffassung, eine andere Art zu denken und zu empfinden, andere geistige Konzepte. Das alles ist nicht spurlos verschwunden; von dieser Vergangenheit zeugen Spuren in Museen und Bibliotheken, und es gibt darüber hinaus auch noch lebendige Keime, die nur des geeigneter Bodens harren, um sich wieder zu entfalten. Es wäre allerdings absurd, das Druidentum wieder zum Leben zu erwecken und daraus eine neue Religion machen zu wollen. Das Druidentum war nämlich sowohl die Urzelle der keltischen Gesellschaft als auch ihre Folgeerscheinung, und deshalb muss jeder Erneuerungsversuch in dieser Richtung größte geistige Verwirrung stiften. Leider ist aber genau das bereits eingetreten: Das Druidentum hat die Imagination inzwischen wieder derart entzündet, dass es, gerade weil darüber große Unklarheit herrscht, zu einem Kristallisationspunkt für alle möglichen Phantasiegebilde geworden ist. Henri Gaidoz, der Gründer der Revue Celtique, bemerkte schon im Jahr 1979: "Die Religion der Gallier ist wenig und schlecht bekannt ..., weil die Zeugnisse darüber bisher noch längst nicht gesammelt und gesichtet sind." Heute liegen zwar wesentlich mehr Dokumente vor, und sie lassen sich auch besser einordnen, aber es bleibt noch viel zu tun, um die Frage zu klären, wer die Druiden waren und worin das Druidentum im einzelnen wirklich bestanden hat. Der Begriff Druidentum war bereits den Iren des Mittelalters geläufig und umfasste damals in recht unscharfer Weise alles, was irgendwie mit den Druiden zu tun hatte. Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet dieser Begriff den gesamten Bereich von Religion, geistiger Spekulation, kultischen und magischen Praktiken und angeblich profanem Wissen aus dem Umkreis der keltischen Priesterschaft, und das bedeutet: Er wird nicht nur für ein religiöses System verwendet, sondern auch für eine handwerklich-künstlerische Tradition, die alle keltischen Völker kennzeichnete und miteinander verband. Auf einen Nenner gebracht, ist das Druidentum also die Gesamtheit aller religiösen, intellektuellen, künstlerischen, sozialen und wissenschaftlichen Konzeptionen der Kelten vor ihrer Konversion zum Christentum. Und diese Kultur und Tradition scheint heute untergegangen zu sein. Aber keine Religion geht jemals völlig unter. Deshalb müssen auch noch vom Druidentum Reste vorhanden sein, auch wenn sie überwiegend im Dunkel der Geschichte begraben zu sein scheinen. Es ist heute an der Zeit, diese weitreichend unbekannte und von Nebeln verschleierte Welt des Druidentums zu erforschen. Nicht nur Steindenkmäler in bretonischen und irischen Landen, nicht nur Volksmärchen und -bräuche, sondern auch schriftliche Zeugnisse bergen seine Spuren. Diese Spuren zu deuten, ist das Ziel der vorliegenden Untersuchung. ...
Gaidoz Henri - Etudes de mythologie gauloise
Auteur : Gaidoz Henri Ouvrage : Etudes de mythologie gauloise Année : 1886 Lien de téléchargement :...